Calle Los Hornos 29

38440 La Guancha

+34 672 257 964

Telefon & WhatsApp

info@teneriffa-urlaub-guenstig.de

Wir beraten Sie gerne

Jean de Béthencourt

bedeutende Menschen der Geschichte der Kanaren - Jean de Béthencourt

Die Geschichte von Jean de Béthencourt ist eng mit der Entdeckung und Eroberung der Kanarischen Inseln im 15. Jahrhundert verbunden. Seine Herkunft, seine Motivation und die Details seiner Expedition trugen maßgeblich dazu bei, dass die Inselgruppe unter europäischer Kontrolle geriet. In diesem Artikel werfen wir einen detaillierten Blick auf das Leben von Jean de Béthencourt und den Verlauf seiner historischen Unternehmung.

Jean de Béthencourts Herkunft und frühes Leben

Jean de Béthencourt wurde um 1362 in Grainville-la-Teinturière, einer kleinen Gemeinde in der Normandie, Frankreich, geboren. Er entstammte einer angesehenen Familie des niederen Adels und erhielt eine solide Ausbildung, die sowohl militärische als auch administrative Fähigkeiten umfasste. Béthencourt zeigte früh Interesse an Seefahrt und Abenteuern, und diese Neigung sollte sein späteres Leben entscheidend prägen.

In seiner Jugend nahm Béthencourt an verschiedenen militärischen Unternehmungen teil und erwarb sich einen Ruf als erfahrener und furchtloser Krieger. Seine Entschlossenheit und seine strategischen Fähigkeiten machten ihn in Adelskreisen bekannt und ebneten den Weg für seine späteren Expeditionen.

Die Motivation hinter der Eroberung der Kanarischen Inseln

Die Kanarischen Inseln, eine Gruppe von vulkanischen Inseln vor der nordwestlichen Küste Afrikas, waren zu Beginn des 15. Jahrhunderts von indigenen Guanchen bewohnt. Die europäischen Seemächte waren zunehmend daran interessiert, neue Handelsrouten zu entdecken und zu erschließen, und die Kanaren galten als strategisch wichtiger Stützpunkt auf dem Weg nach Westen.

Jean de Béthencourt teilte diese Vision und hatte das Ziel, seinen Einflussbereich zu erweitern und wirtschaftliche Vorteile aus den Ressourcen der Inseln zu ziehen. Zusätzlich trieb ihn der Ehrgeiz an, sich als Entdecker und Eroberer einen Namen zu machen, was zu dieser Zeit ein prestigeträchtiges Unterfangen war.

Die Vorbereitungen und die erste Expedition

Um seine Ambitionen zu realisieren, begann Béthencourt mit sorgfältigen Vorbereitungen. Er suchte finanzielle Unterstützung und fand in Gadifer de la Salle, einem normannischen Adligen, einen Partner für sein Vorhaben. Gemeinsam sammelten sie eine Flotte und eine Truppe von Abenteurern, darunter Siedler, Handwerker und Soldaten.

Im Mai 1402 stach Béthencourt mit seiner Expedition in See. Sein erster Anlaufpunkt war die Insel Lanzarote, die er nach einer kurzen, aber intensiven Auseinandersetzung mit den Guanchen einnehmen konnte. Der Erfolg auf Lanzarote ermutigte Béthencourt, seine Eroberungsbemühungen fortzusetzen.

Die Eroberung von Fuerteventura und La Gomera

Nach der Besetzung von Lanzarote setzte Béthencourt seine Expedition fort und eroberte 1404 die Insel Fuerteventura. Dabei kam es zu weiteren Konflikten mit den einheimischen Guanchen, die tapfer, aber letztendlich unterlegen waren. Béthencourt etablierte auf Fuerteventura eine europäische Siedlung und begann, die Insel zu kolonisieren.

Der Eroberungszug führte Béthencourt und seine Männer schließlich auch nach La Gomera, wo er 1405 erfolgreich Fuß fasste. Die einheimische Bevölkerung wurde unterworfen, und die Kanarischen Inseln rückten immer stärker in den Fokus der europäischen Expansion.

Die Rolle der Kirche und die Anerkennung durch die Krone

Während seiner Expedition suchte Jean de Béthencourt die Unterstützung der Kirche, insbesondere des Papstes. Sein Ziel war es, die Eroberung der Kanaren unter dem Banner des Christentums zu legitimieren und zu rechtfertigen. Papst Bonifatius IX. gewährte ihm 1404 den Segen für seine Unternehmung und sprach die päpstliche Zustimmung aus.

Die Anerkennung durch die Kirche stärkte nicht nur die Legitimität von Béthencourts Eroberung, sondern öffnete auch die Türen für königliche Unterstützung. In der Folge erkannte König Heinrich III. von Kastilien Béthencourt als Herrscher der eroberten Gebiete an und gewährte ihm verschiedene Privilegien und Rechte.

Die Fortsetzung der Eroberung und der Tod von Béthencourt

Nach der Anerkennung durch die Krone setzte Béthencourt seine Bemühungen fort, die Kanarischen Inseln zu unterwerfen. Er eroberte auch El Hierro und gründete dort eine Siedlung. Dennoch führten interne Konflikte und Meinungsverschiedenheiten mit seinem Partner Gadifer de la Salle dazu, dass Béthencourt 1412 nach Europa zurückkehrte.

Jean de Béthencourt verstarb 1425 in seinem Heimatland, bevor er seine Pläne zur vollständigen Eroberung der Kanarischen Inseln verwirklichen konnte. Sein Neffe Maciot de Béthencourt übernahm die Kontrolle über die eroberten Gebiete, die unter dem Einfluss verschiedener europäischer Mächte standen.

Das Erbe von Jean de Béthencourt

Die Eroberung der Kanarischen Inseln durch Jean de Béthencourt hatte weitreichende Auswirkungen auf die Geschichte der Region. Die europäische Kolonialisierung veränderte nicht nur die demografische Struktur der Inseln, sondern beeinflusste auch ihre Kultur, Wirtschaft und Politik.

Béthencourts Expedition markierte den Beginn einer neuen Ära für die Kanarischen Inseln und setzte eine Kette von Ereignissen in Gang, die die Inseln enger an Europa banden. Die koloniale Prägung ist noch heute in der Architektur, den Bräuchen und der Sprache der Kanarischen Inseln spürbar. Die historische Bedeutung von Jean de Béthencourts Eroberung erstreckt sich über Jahrhunderte und prägt die Identität der Inseln bis in die Gegenwart.

Die europäische Expansion auf den Kanarischen Inseln führte zu einem Austausch von Gütern, Ideen und Menschen zwischen Europa und den neu erworbenen Gebieten. Die einheimische Bevölkerung der Guanchen erlebte durch diese Kontakte tiefgreifende Veränderungen in ihrer Lebensweise. Neue Pflanzen, Tiere und Technologien wurden eingeführt, während gleichzeitig die traditionellen Lebensweisen der Guanchen abnahmen.

Die Rolle der Kirche in Béthencourts Eroberung hinterließ nicht nur einen religiösen Einfluss, sondern trug auch zur Verbreitung von Bildung und kulturellen Normen bei. Die Architektur auf den Inseln spiegelt die europäische Prägung wider, und viele Kirchen und Gebäude wurden im Laufe der Jahre errichtet.

Trotz der historischen Bedeutung von Jean de Béthencourts Expedition sind auch kritische Perspektiven auf die Kolonialisierung der Kanarischen Inseln zu berücksichtigen. Die Unterdrückung der einheimischen Bevölkerung und die Auswirkungen auf ihre Kultur und Lebensweise rufen zu einer differenzierten Betrachtung auf.

Insgesamt bleibt die Geschichte von Jean de Béthencourt und der Eroberung der Kanarischen Inseln ein faszinierendes Kapitel, das nicht nur die Entdeckerlust und den Eroberungsdrang des 15. Jahrhunderts widerspiegelt, sondern auch die komplexen Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Kulturen und Regionen verdeutlicht.

Reif für die Insel?

Bleiben Sie mit unserem Newsletter auf dem Laufenden:

✅ Aktuelle Tourismus-News
✅ Top Angebote für die Reise
✅ Tipps & Empfehlungen

Wir senden keinen Spam! Erfahre mehr in unserer Datenschutzerklärung.