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Thor Heyerdahl – Ein Abenteurer auf Teneriffa

bedeutende Menschen der Geschichte der Kanaren - Thor Heyerdahl auf Teneriffa

Thor Heyerdahl, geboren am 6. Oktober 1914 in Larvik, Norwegen, war nicht nur ein Abenteurer, Anthropologe und Forscher, sondern auch ein Pionier, der durch seine furchtlosen Expeditionen in die Geschichte einging. Seine Herkunft aus einer Familie von Wissenschaftlern und Ingenieuren prägte frühzeitig seine Neugier und Entdeckungslust.

Thor Heyerdahls Expeditonen

Heyerdahls bahnbrechendste Expedition war zweifelsohne die „Kon-Tiki“-Expedition im Jahr 1947. Mit einem selbstgebauten Floß aus Balsaholz überquerte er den Pazifik von Südamerika nach Polynesien, um zu beweisen, dass die prähistorischen Südamerikaner Seereisen nach Polynesien unternommen haben könnten. Die erfolgreiche Reise machte Heyerdahl international bekannt und brachte ihm den Oscar für den besten Dokumentarfilm ein.

In den folgenden Jahren setzte Heyerdahl seine Entdeckungsreisen fort. Seine Forschungen führten ihn zu der Theorie, dass die Bewohner der Osterinsel aus Südamerika stammten, eine kontroverse Hypothese, die jedoch seine unermüdliche Bereitschaft zur Überprüfung etablierter Denkweisen zeigte.

Thor Heyerdahl auf Teneriffa

Thor Heyerdahl fand auch seinen Weg nach Teneriffa, einer der Kanarischen Inseln. Hier widmete er sich der Erforschung der Pyramiden von Güimar. In den 1990er Jahren erwarb Heyerdahl zusammen mit der Norwegischen Atlantikkomitee-Stiftung Land in der Region Güimar, um diese geheimnisvollen Pyramiden zu erhalten und zu studieren. Die Güimar-Pyramiden, bestehend aus sechs Terrassenpyramiden, wurden oft als landwirtschaftliche Strukturen abgetan, aber Heyerdahl vermutete eine Verbindung zu den prähistorischen Kulturen Amerikas, Afrikas und Ozeaniens.

Unterstützt von seinem Forschungsteam begann Heyerdahl systematische Ausgrabungen und Studien der Güimar-Pyramiden. Seine Hypothese lautete, dass diese Pyramiden eine Verbindung zwischen den alten Kulturen der Alten und Neuen Welt darstellten. Seine Forschungen deuten darauf hin, dass es möglicherweise eine gemeinsame kulturelle Basis für die Bauweisen von Pyramiden in verschiedenen Teilen der Welt gab.

Das Forschungsteam stieß auf zahlreiche Artefakte und Überreste, die ihre Theorien stützten, darunter Werkzeuge, Keramik und andere Gegenstände, die auf eine fortgeschrittene Zivilisation hindeuteten. Die Erkenntnisse aus den Ausgrabungen befeuerten Heyerdahls Überzeugung, dass es eine überseeische Verbindung zwischen alten Kulturen gab, die weitreichender war, als es bisher angenommen wurde.

Thor Heyerdahl Stiftung und das Museum

Doch Thor Heyerdahls Engagement für die Pyramiden von Güimar beschränkte sich nicht nur auf wissenschaftliche Forschung. Er träumte davon, die Geschichte und Bedeutung dieser archäologischen Stätte einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Aus diesem Traum heraus begann er, Pläne für den Bau eines Museums zu schmieden, das nicht nur seine Forschungen und Entdeckungen präsentieren, sondern auch einen Raum für Bildung und interkulturellen Austausch schaffen sollte.

In den späten 1990er Jahren setzte Heyerdahl seine Bemühungen in die Tat um und gründete das „Pyramiden von Güimar Museum“. Das Museum wurde zu einem wichtigen Projekt, das nicht nur die Ergebnisse seiner eigenen Expeditionen, sondern auch die Vielfalt der Kulturen, die durch die Pyramiden repräsentiert wurden, beleuchtete. Es diente als Plattform für wissenschaftliche Diskussionen und den Austausch von Ideen über die prähistorischen Verbindungen zwischen Kontinenten.

Das Museum bei den Pyramiden

Das Museum beherbergt eine beeindruckende Sammlung von Artefakten, die bei den Ausgrabungen rund um die Pyramiden gefunden wurden. Es bietet den Besuchern eine faszinierende Reise durch die Geschichte, von den ersten Theorien über die Pyramiden bis zu den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Interaktive Ausstellungen und multimediale Präsentationen ermöglichen es den Gästen, tief in die Welt der antiken Kulturen einzutauchen und die Entdeckungen von Heyerdahl selbst nachzuvollziehen.

Ein besonderer Fokus des Museums liegt auf der Vermittlung von Heyerdahls interdisziplinärem Ansatz. Neben den archäologischen Aspekten werden auch die Bereiche Ozeanographie, Anthropologie und Ethnologie behandelt. Dieser umfassende Blick ermöglicht es den Besuchern, die Komplexität der Verbindungen zwischen den alten Kulturen besser zu verstehen.

Das Pyramiden von Güimar Museum dient nicht nur als Ausstellungsort, sondern auch als Bildungszentrum. Es bietet Programme für Schulen, Universitäten und Forschungseinrichtungen, um die nächste Generation von Wissenschaftlern und Entdeckern zu inspirieren. Heyerdahls Erbe als Wissenschaftler und Visionär lebt in diesem Museum weiter, das zu einem bedeutenden Zentrum für archäologische Forschung und kulturellen Austausch geworden ist.

Das Museum selbst wurde sorgfältig gestaltet, um die Besucher in eine Atmosphäre der Entdeckung und Neugier zu versetzen. Von den Ausstellungsräumen bis zu den Außenbereichen spiegelt die Architektur die Mystik der Pyramiden wider. Die Umgebung des Museums wurde liebevoll gestaltet, um den Besuchern eine einzigartige Erfahrung zu bieten, die über das Hinausgeht, was in herkömmlichen Museen möglich ist.

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