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Die Romería en Honor a la Virgen del Socorro

Festwagen und Trachten spielen auch bei der Romería en Honor a la Virgen del Socorro eine wichtige Rolle.

Die Romería en Honor a la Virgen del Socorro ist eines der bedeutendsten und traditionsreichsten Feste auf der Kanareninsel Teneriffa. Diese Feierlichkeiten vereinen tief verwurzelte religiöse Überzeugungen, historische Begebenheiten und lebendige folkloristische Traditionen, die jedes Jahr Tausende von Menschen anziehen. In diesem Artikel werfen wir einen detaillierten Blick auf den Ursprung, den Verlauf und die Bräuche dieser beeindruckenden Romería.

Ursprung und historische Bedeutung

Die Romería en Honor a la Virgen del Socorro hat ihre Ursprünge im Jahr 1454. Sie ist eine der ältesten und traditionsreichsten Feierlichkeiten auf den Kanarischen Inseln. Der Legende nach erschien die Virgen del Socorro den Ureinwohnern der Insel, den Guanchen, an der Küste von Güímar, einem Ort an der Ostküste Teneriffas. Diese Erscheinung markierte einen Wendepunkt in der Christianisierung der Inselbevölkerung.

Die Legende erzählt, dass die Jungfrau Maria in Form einer hölzernen Statue den Guanchen erschienen sei. Diese nahmen das Ereignis als göttliches Zeichen und begannen, die Statue zu verehren. Der Name „Virgen del Socorro“ (Jungfrau der Hilfe) entstand aus der tiefen Überzeugung der Einheimischen, dass Maria ihnen in Notlagen beistehen würde. Diese Geschichte wurde über Generationen hinweg weitergegeben und bildet die Grundlage für die heutige Romería.

Wann und wo findet die Romería statt?

Die Romería en Honor a la Virgen del Socorro findet jedes Jahr am 7. September statt. Die Hauptveranstaltungen konzentrieren sich auf das kleine Dorf El Socorro, das zur Gemeinde Güímar gehört. El Socorro liegt malerisch an der Küste und bietet die perfekte Kulisse für dieses Fest, das tief in der Geschichte und Kultur der Insel verankert ist.

Die Feierlichkeiten beginnen früh am Morgen in der Iglesia de San Pedro in Güímar. Nach einer feierlichen Messe, bei der die Statue der Virgen del Socorro gesegnet wird, beginnt die Prozession in Richtung El Socorro. Diese Strecke umfasst etwa vier Kilometer und führt durch malerische Landschaften, die von der Atlantikküste geprägt sind.

Ablauf und Bräuche der Romería

Der Ablauf der Romería en Honor a la Virgen del Socorro ist geprägt von einer Vielzahl von Bräuchen und Traditionen, die das Fest zu einem einzigartigen Erlebnis machen. Die Feierlichkeiten starten mit einem Gottesdienst in der Iglesia de San Pedro. Nach der Messe wird die Statue der Jungfrau auf eine geschmückte Trage gestellt und beginnt ihre Reise nach El Socorro.

Die Prozession

Die Prozession ist das Herzstück der Romería. Hunderte von Menschen, oft in traditioneller kanarischer Tracht gekleidet, begleiten die Statue auf ihrem Weg. Diese Tracht besteht aus bunt bestickten Westen, langen Röcken für die Frauen und Kniehosen für die Männer, ergänzt durch Hüte und andere traditionelle Accessoires. Die Teilnehmer tragen oft Blumen und Kerzen als Opfergaben und singen religiöse Lieder, die die Verehrung der Virgen del Socorro ausdrücken.

Volksfeste und Musik

Parallel zur religiösen Prozession findet ein großes Volksfest statt. Entlang der Route und insbesondere in El Socorro selbst, sind zahlreiche Stände aufgebaut, die lokale Spezialitäten anbieten. Diese reichen von traditionellen kanarischen Gerichten wie Papas arrugadas (runzlige Kartoffeln) mit Mojo-Sauce, bis hin zu frischem Fisch und süßen Leckereien. Musik spielt ebenfalls eine zentrale Rolle. Volksgruppen und Musikbands begleiten die Prozession und sorgen für eine fröhliche und festliche Atmosphäre. Typische Instrumente wie die Timple, eine kleine kanarische Gitarre, und die Gaita, eine Art Dudelsack, sind allgegenwärtig.

Traditionelle Tänze

Neben der Musik sind traditionelle Tänze ein wichtiger Bestandteil der Romería. Tanzgruppen führen folkloristische Tänze wie die Isas und die Folías auf. Diese Tänze sind oft lebhaft und voller Energie, spiegeln aber auch die tiefe Verbundenheit der Inselbewohner mit ihrer Kultur und Geschichte wider.

Religiöse Rituale

Am Zielort, dem Dorf El Socorro, angekommen, finden weitere religiöse Zeremonien statt. Eine weitere Messe wird in der Kapelle von El Socorro abgehalten, und viele Gläubige nutzen die Gelegenheit, ihre persönlichen Anliegen und Gebete vor die Jungfrau zu bringen. Es ist üblich, dass Pilger kleine Geschenke oder Opfergaben an der Kapelle hinterlassen, um ihren Dank und ihre Verehrung auszudrücken.

Gemeinsames Mahl und Abschlussfeier

Ein weiteres Highlight der Romería ist das gemeinsame Mahl, bei dem sich die Teilnehmer versammeln, um traditionelle Gerichte zu genießen. Dieses Mahl ist ein Symbol der Gemeinschaft und des Teilens, Werte, die im Zentrum des Festes stehen. Die Feierlichkeiten enden oft mit einem großen Feuerwerk, das den Himmel über El Socorro erleuchtet und das Ende der Prozession markiert.

Die Bedeutung der Romería für die Gemeinde

Die Romería en Honor a la Virgen del Socorro hat nicht nur eine religiöse, sondern auch eine starke soziale und kulturelle Bedeutung für die Gemeinde Güímar und die Insel Teneriffa insgesamt. Sie ist ein Ausdruck des kollektiven Glaubens und der Identität der Inselbewohner. Die Feierlichkeiten stärken das Gemeinschaftsgefühl und bieten eine Gelegenheit, die reiche kulturelle Tradition der Kanarischen Inseln zu erleben und zu pflegen.

Darüber hinaus spielt die Romería eine wichtige Rolle bei der Förderung des lokalen Tourismus. Jedes Jahr ziehen die Feierlichkeiten Tausende von Besuchern an, sowohl aus anderen Teilen Spaniens als auch aus dem Ausland. Dies trägt zur wirtschaftlichen Belebung der Region bei und hilft, die kulturellen Traditionen der Insel international bekannt zu machen.

Die Romería en Honor a la Virgen del Socorro ist ein lebendiges Zeugnis der tiefen Verwurzelung religiöser und kultureller Traditionen auf Teneriffa. Von ihren historischen Ursprüngen bis hin zu den vielfältigen Bräuchen und Ritualen, die das Fest prägen, bietet die Romería einen einzigartigen Einblick in das kulturelle Erbe der Kanarischen Inseln. Sie ist ein Fest der Gemeinschaft, des Glaubens und der Tradition, das die Herzen der Inselbewohner und ihrer Besucher gleichermaßen berührt und verbindet.

Die Romería bleibt eine lebendige und sich entwickelnde Tradition, die jedes Jahr aufs Neue die Werte und den Geist der Inselbewohner widerspiegelt. Es ist eine Feier, die nicht nur die Vergangenheit ehrt, sondern auch die Gegenwart und Zukunft der kanarischen Kultur lebendig hält. In einer Welt, die sich ständig verändert, bietet die Romería en Honor a la Virgen del Socorro einen festen Ankerpunkt und eine Quelle der Inspiration und des Zusammenhalts für alle, die an ihr teilnehmen.

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